DirtyHarry Posted November 5, 2006 at 08:27 AM Share Posted November 5, 2006 at 08:27 AM Sehr geehrte Gunboardler, "Refer to Owner's manual" steht manchmal schon am Griffstück der Waffe geschrieben. Wie so oft überfliegt man die Anleitung (wenn überhaupt) nur kurz denn man will ja die neue Sport-, Jagd- oder gelegentlich auch Sammlerwaffe gleich ausprobieren. Meistens schaut man erst in das "Owner's manual" wenn die Waffe nicht nur "Field Stripping" (eine einfache Zerlegung die zum Putzen ausreicht) mäßig auseinandernehmen will sondern beispielsweise Verschleissteile ersetzen will. Bei meiner Desert Eagle hat es letzthin die Auszieherkralle erwischt. Nach ungefähr 3.000 Schuss in .44 Magnum kommt es immer wieder vor dass Hülsen nicht ausgeworfen werden - der Kralle sieht man es auch schon an dass sie ausgelutscht ist. Also auswechseln. Doch das ist leichter gesagt als getan. Mit nicht viel mehr als einem obskuren Werkzeug und dem Handbuch welche beide der Waffe beilagen frisch ans Werk. "Additional Disassembly" wie das Büchlein meint. Doch schnell wird klar das bedeutet den Drehkopfzylinderverschluss komplett aus dem Schlitten auszubauen ... Als erstes den Schlagbolzen mit Feder ausbauen. Mittels des dubiosen Werkzeugschlüssels geht das gar nicht mal so schwierig. Ausserdem macht die Kontstruktion - so einfach wie genial - einen vertrauenserweckenden Eindruck. Die Gefahr dass einem einmal der Schlagbolzen beim Schuss entgegen kommen könnte scheint eher gering. Der leichte Teil scheint vorbei. Was kommt jetzt ? Den Schlitten umdrehen mit dem Daumen das Verschlussstück nach hinten drücken und so ganz nebenbei mit dem Werkzeug den "Bolt Guide Pin" entfernen. Nach einer Viertel Stunde beginne ich den verdammten "Bolt Guide Pin" zu hassen. Wer hat sich denn diesen Unfug ausgedacht ? Na endlich. Der Pin ist raus und das Verschlussstück lässt sich herrausnehmen. Und einige Kleinteile und eine Feder auch ... Das Ersetzen der Auszieherkralle erweist sich als ein Kinderspiel. Doch nun kommt der schwerste Teil. Den Verschluss wieder zusammenzubauen. Das Handbuch gibt sogar detaillierte Anweisungen. Allerdings scheinen 10 Finger für das was man alles gleichzeitig tun sollte zu wenig. Wurde die Waffe für Ausserirdische mit mehr Händen und Fingern konstruiert ? Nach 30 Minuten ist der Scherbenhaufen aus Kleinteilen immer noch zusammengebaut. Eine Feder ist durch die Landschaft geflogen und muss erst wieder gesucht werden. Schluss mit Lustig ... Es wird klar dass der übliche Verdächtige der "Bolt Guide Pin" auch der Schuldige ist. Man muss ihn irgendwie richtig drehen damit es funktioniert. Über das "Wie" schweigt sich das Büchlein allerdings aus ... Nach einer weiteren Viertelstunde ist das unmögliche geschafft ! Nun wieder den "Firing Pin", die "Firing Pin Spring" einsetzen und eindrücken und danach den "Firing Pin Stop" einschieben. Mission accomplished ! Eigentlich sollte ich Gott noch danken dass das Handbuch immerhin noch englischsprachig und nicht hebräisch ist. Was macht man erst bei russischen Waffen ? Waffen erweitert zerlegen und wieder zusammenbauen hat ein bischen was von "Rubik's Cube" ? Was meinen Sie ? In diesem Sinne, ihr Dirty Harry Link to comment Share on other sites More sharing options...
fritzig Posted November 5, 2006 at 08:45 AM Share Posted November 5, 2006 at 08:45 AM ...Was macht man erst bei russischen Waffen ?... Genosse, die werden nicht zerlegt, die funktionieren immer ! ... Link to comment Share on other sites More sharing options...
Nightingale Posted November 5, 2006 at 08:48 AM Share Posted November 5, 2006 at 08:48 AM Was meinen Sie ? Waffen besitzen mitunter ihre eigene Heimtücke. Ich hatte letztlich versucht aus einenem 90 Jahre alten Gewehr eine Schraube rauszudrehen und hatte as Gefühl, dass man an dieser Stelle nur einen Zierschlitz in die Systemhülse gefäst hatte. Um den gegener zu verwirren? Oder um sicher zustellen, dass wirklich dumme Menschen nicht mit Waffen hantieren, who cares? Link to comment Share on other sites More sharing options...
DirtyHarry Posted November 5, 2006 at 08:56 AM Author Share Posted November 5, 2006 at 08:56 AM Vielleicht wenn sie in Russland gefertigt werden :mrgreen: Z.b. in der DDR wurden viele minderwertige Schrott AK47 produziert weil z.b. Teile des Produktionsverfahrens (z.b. Härtungsverfahren) nicht richtig ausgeführt/eingehalten worden sind. Von den Versionen der Halbaffen am Khyberpass einmal ganz zu schweigen. Genosse, die werden nicht zerlegt, die funktionieren immer ! ... Link to comment Share on other sites More sharing options...
Nightingale Posted November 5, 2006 at 09:13 AM Share Posted November 5, 2006 at 09:13 AM Z.b. in der DDR wurden viele minderwertige Schrott AK47 produziert weil z.b. Teile des Produktionsverfahrens (z.b. Härtungsverfahren) nicht richtig ausgeführt/eingehalten worden sind. Das stmmt nicht, schmutziger Harald. Die DDR AKs wurden in Suhl und Zella Mehlis gebaut, das waren absolut hochwertig verarbeitete und präziese Büchsen. Nach meiner bescheidenen Meinung die besten AKs, die gebaut wurden. Link to comment Share on other sites More sharing options...
waffen-teile.de Posted November 5, 2006 at 09:25 AM Share Posted November 5, 2006 at 09:25 AM @DirtyHarry: Es wäre vielleicht eine Alternative die Reparatur jemanden machen zu lassen der auch was davon versteht... Link to comment Share on other sites More sharing options...
trichter Posted November 5, 2006 at 09:32 AM Share Posted November 5, 2006 at 09:32 AM Eine Feder ist durch die Landschaft geflogen und muss erst wieder gesucht werden. Schluss mit Lustig ... Tja, das Erste, was ich bei der BW-Ausbildung zum "Mechaniker für Handfeuerwaffen" gelernt habe, war, daß man gewisse (De)montageschritte in einer Tüte durchführt! Ist kein Scherz! Versuche mal eine Feder einer Waffe auf dem Waldboden wiederzufinden - viel Spaß! Tipp: Eine große Klarsichttüte besorgen - beide Hände und die Waffe reinstecken und in der Tüte arbeiten. Wenn was wegspringen sollte, landet es zu 99% in der Tüte und man hat noch einen Versuch! Das Zweite, was ich gelernt habe, daß ich die Finger von Reparaturen lasse, wenn ich a) keine Ahnung und nicht das nötige Werkzeug habe! Die dritte Regel lautete: Falsches Werkzeug ist schlimmer als gar kein Werkzeug! Was meinen Sie? Link to comment Share on other sites More sharing options...
trichter Posted November 5, 2006 at 09:36 AM Share Posted November 5, 2006 at 09:36 AM Nach meiner bescheidenen Meinung die besten AKs, die gebaut wurden. Das stimmt! Die schlimmsten AKs kamen und kommen aus Rußland und/oder China! Wir hatten bei der WaffInst-Ausbildung (kurz nach der Wende) noch mehrere Exemplare davon in der Waffenkammer. Die DDR Exemplare waren 100%ig besser verarbeitet! Link to comment Share on other sites More sharing options...
XP - 100 Posted November 5, 2006 at 09:45 AM Share Posted November 5, 2006 at 09:45 AM Es gibt da von Astra ein paar Pistolen, bei denen die Plastiktüte nichts nützt. Die haben teilweise welche ( Federn ) verbaut, die so stark sind, daß bei denen auch noch eine Einfachverglasung kaput geht, weil sie auf nächste Nähe durchschlagen wird. Link to comment Share on other sites More sharing options...
trichter Posted November 5, 2006 at 10:06 AM Share Posted November 5, 2006 at 10:06 AM Es gibt da von Astra ein paar Pistolen, bei denen die Plastiktüte nichts nützt. Die haben teilweise welche ( Federn ) verbaut, die so stark sind, daß bei denen auch noch eine Einfachverglasung kaput geht, weil sie auf nächste Nähe durchschlagen wird. Mag sein! Aber die Grundaussage meines Posts sollte sagen: Wenn man keine Ahnung von der Reparatur hat, sollte man die Finger davon lassen! Es ist für mich keine Schande, wenn ich als gelernter Schlosser und ehem. BW-Waffenmechaniker eine Waffe zum Büchsenmacher geben muss, wenn ich beispielsweise das richtige Werkzeug nicht besitze! Ich weiß zwar, was ich tun müsste, aber ich kann es einfach nicht tun! Ich habe bei uns im Verein schon kaputtgebastelte Knarren gesehen, daß sich jedem halbwegs handwerklich begabten Menschen die Nackenhaare aufstellten! :x Einfach schade um die Waffen! Link to comment Share on other sites More sharing options...
Guest Attila Posted November 5, 2006 at 10:26 AM Share Posted November 5, 2006 at 10:26 AM Trichter hat recht. Waffenreparatur, imsbesondere komplizierte Verschlußsysteme sollte man als Hobbybastler nicht angehen. Ich mach das nicht. Das geht beim Werkzeug los, wo mitunter Schrauben mit feinen Schlitzen vorhanden sind, die auch noch sehr fest sitzen und von Schraubendrehern aus dem Baumarkt nur zerknabbert werden. Da können Linksgewinde dabei sein, andere Schlüsselnormen..... Wiederladerzubehöhr benötigt zum Beispiel besondere Inbusschlüssel mit amerikanischen Normen... da gehts doch schon los. Wenn Dirthy Harry fertig ist mit seiner reparatur wird er unter Umständen paar Teile übrig haben :mrgreen: Link to comment Share on other sites More sharing options...
XP - 100 Posted November 5, 2006 at 11:03 AM Share Posted November 5, 2006 at 11:03 AM Wenn man keine Ahnung von der Reparatur hat, sollte man die Finger davon lassen!!! Dem ist nichts hinzuzufügen!!! Link to comment Share on other sites More sharing options...
Glock17 Posted November 5, 2006 at 12:08 PM Share Posted November 5, 2006 at 12:08 PM Wenn Dirthy Harry fertig ist mit seiner reparatur wird er unter Umständen paar Teile übrig haben :mrgreen: Ist bei Schreckschusswaffen ja nicht weiter tragisch :? Link to comment Share on other sites More sharing options...
Anaconda.44 Posted November 5, 2006 at 12:11 PM Share Posted November 5, 2006 at 12:11 PM Eine Schreckschusswaffe wo über 3000 Schuss .44 Mag raus sind? Die will ich aber sehen... Link to comment Share on other sites More sharing options...
Glock17 Posted November 5, 2006 at 12:13 PM Share Posted November 5, 2006 at 12:13 PM Alleine eine sache der Phantasie, für manche Leute sind halt 9mm knall .44 Magnum 8) Link to comment Share on other sites More sharing options...
Guest Attila Posted November 5, 2006 at 12:50 PM Share Posted November 5, 2006 at 12:50 PM Eine Schreckschusswaffe wo über 3000 Schuss .44 Mag raus sind? Die will ich aber sehen... Vom Hobbybastler aufgebohrt ? Link to comment Share on other sites More sharing options...
Anaconda.44 Posted November 5, 2006 at 01:07 PM Share Posted November 5, 2006 at 01:07 PM Spätestens nach dem 2. Schuss wär das aber eine Cabrio Kanone, oben Offen.. Link to comment Share on other sites More sharing options...
Hollowpoint Posted November 5, 2006 at 01:35 PM Share Posted November 5, 2006 at 01:35 PM @DirtyHarry: Es wäre vielleicht eine Alternative die Reparatur jemanden machen zu lassen der auch was davon versteht... Schon richtig! :!: Aber Du weißt doch................Geiz ist geil......... :? GRUß Link to comment Share on other sites More sharing options...
XP - 100 Posted November 5, 2006 at 01:47 PM Share Posted November 5, 2006 at 01:47 PM Und dann hau' ich mit dem Hämmerchen mein Sparschwein, mein Sparschwein, kaputt... :mrgreen: Link to comment Share on other sites More sharing options...
waffen-teile.de Posted November 5, 2006 at 04:43 PM Share Posted November 5, 2006 at 04:43 PM @Hollowpoint: Da hast Du wohl recht. Nur ob sich der Geiz rechnet wenn man hinterher eine Feder verloren oder zerstört hat oder die Puffe ist zerkratzt und die Brünierung muss erneuert werden... @XP: Na, eine Auszieherkralle zu ersetzen kostet nicht die Welt, auch bei einer Desert Eagle nicht. Da ist man für die Arbeit so ungefähr mit 20 € bis 25 € dabei, inclusive der Reinigung wenn das Teil schon mal auseinander ist. Dafür braucht wohl niemand sein Sparschwein zu töten...:mrgreen: Link to comment Share on other sites More sharing options...
hemo Posted November 5, 2006 at 05:34 PM Share Posted November 5, 2006 at 05:34 PM Ich hab mal deine Seite angeklickt. Gefällt mir. Grüße hemo Westerwald - nicht weit von LEV entfernt. Link to comment Share on other sites More sharing options...
XP - 100 Posted November 5, 2006 at 06:11 PM Share Posted November 5, 2006 at 06:11 PM @ waffen-teile.de: Bezog sich eigentlich eher auf Geiz an der falschen Stelle und die damit verbundenen Kollateralschäden!!! Link to comment Share on other sites More sharing options...
DirtyHarry Posted November 5, 2006 at 06:28 PM Author Share Posted November 5, 2006 at 06:28 PM Ihr habt doch keine Ahnung - mit dem Desert Eagle *Universalwerkzeug* kann alles vom Mercharabat bis zur F16 zerlegt und wieder zusammengebaut werden würde DTS jetzt sagen :mrgreen: Die Desert Eagle ist ausdrücklich darauf ausgelegt dass die Montage und Demontage mit verhältnismäßig wenig Aufwand erfolgen kann (gut an einer Glock oder HK ist natürlich noch weniger zu machen). Ein bischen was dazu lernen schadet keinem. Aber die Preise für Ersatzteile bei der Eagle sind gesalzen - dafür könnte man sich oft ne Gebrauchtwaffe dafür kaufen Schon richtig! :!: Aber Du weißt doch................Geiz ist geil......... :? GRUß Link to comment Share on other sites More sharing options...
waffen-teile.de Posted November 5, 2006 at 06:46 PM Share Posted November 5, 2006 at 06:46 PM @hemo: Freut mich dass Dir die Seite gefällt. Wenn Du mal in der Gegend bist, schau einfach mal rein, nur Donnerstags nicht, da hab ich zu. @XP: Achso... @DirtyHarry: Verhältnissmäßig wenig Aufwand? Im Verhältnis zu was? Ein Gasdrucklader mit Drehkopfverschluss ist fast immer aufwendiger wie ein Rückstoßlader. Die E-Teil Preise sind meistens jenseits von gut und böse. Deshalb biete ich ja Gebrauchtteile an. Nur für eine DE hab ich nichts. Im Moment sind die Teile noch zu teuer zum schlachten... Link to comment Share on other sites More sharing options...
Hunter375 Posted November 5, 2006 at 09:06 PM Share Posted November 5, 2006 at 09:06 PM Geiz ist Geil .......ist bei Waffenreperaturen sicher der falsche Weg! Aber erst einmal einen sogenannten Büchsenmacher finden der was taugt....viele von denen sind föllige Dilletanten und Pfuscher! Da könnte ich ein Lied von Singen.....da ist Selber machen Teilweise schon besser! Gruß Hunter Link to comment Share on other sites More sharing options...
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