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9mm

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  1. Militärprävention im Zeichen von Krieg und Frieden

    Sprengschächte in Brücken und Autobahnen, atomsichere Krankenhäuser in Bunkern oder Barrikadenanlagen, um Straßen zu sperren: Welches Ausmaß die militärische Prävention der Bundesrepublik während des Kalten Krieges hatte, zeigt Knut Kargers Film "Für den Ernstfall", den der ZDFdokukanal erstmals im Fernsehen zeigt. Und nicht nur das: Der Nachwuchsregisseur der Filmhochschule München richtet seinen Blick auch auf die Gegenwart, wenn er zeigt, wie die Bundesregierung sich mit geheimen Lebensmittellagern oder Erdölreserven für Krisen wie Naturkatastrophen oder Kriege wappnet.

    Kann es einen waffenlosen Frieden geben? Folgt man dem Zitat mit dem Knut Karger seinen Dokumentarfilm "Für den Ernstfall" eröffnet, muss die Antwort nein lauten: "Wenn du den Frieden willst, bereite den Krieg vor", heißt es, und wie diese Vorbereitungen aussahen, und auch heute noch aussehen, ist das Thema der Dokumentation.

    Ausmaße oft unbekannt

    Knapp zwei Millionen Soldaten standen während des Kalten Krieges in Ost- und Westdeutschland unter Waffen. Europaweit waren 14 Millionen Kämpfer einsatzbereit - bereit für einen Ernstfall, der nie eingetreten ist. 1989 ging der Kalte Krieg zu Ende - ohne die lange befürchtete militärische Eskalation. Die Regierungen haben ihre Sicherheitsstrategien seither überarbeitet und den Abbau von Schutzräumen und Anlagen, die Sperrungen oder gar Sprengungen von Straßen und Brücken ermöglichen sollten, angeordnet.

    Doch das Ausmaß präventiver Kriegsvorbereitungen war und ist den wenigsten Bürgern bewusst, wie Regisseur Karger bei den Dreharbeiten beobachten konnte: "In Zeiten des Friedens gibt es kaum ein Bewusstsein für Kriegsvorsorge. Manche Leute sind aus allen Wolken gefallen, als sie erfahren haben, dass das Gebäude, dem sie gegenüber wohnen, ein Bunker ist, der vor ABC-Waffen schützt."

    DDR-Vergangenheit prägend

    So sind es nicht nur die verschiedenen Relikte des psychologischen Kriegsspiels während des Kalten Krieges, die Karger von Bremen bis Bayreuth quer durch die Republik aufzeigt: Auch heute noch gibt es im gesamten Bundesgebiet rund 2000 öffentliche Bunker, die vor atomaren, biologischen und chemischen Waffen schützen. An geheimen Stätten unterhält die Bundesregierung über 100 Vorratslager für Lebensmittel. Daneben werden Erdölreserven an verschiedenen Orten bereitgehalten und Atomwaffen in Büchel (Eifel) gelagert.

    Das Thema seines Films beschäftigte Knut Karger schon lange: Antiwestliche Ideologie und latente Kriegsgefahr waren die ständigen Themen seiner Kindheit und Jugendzeit, die er in der ehemaligen DDR der 70er und 80er Jahre erlebte: "Als Kinder mussten wir Panzertruppen besuchen und den Soldaten Blumen schenken, weil sie ja den Frieden sichern. Viele Kinder hatten Spaß dabei, weil sie dann im Panzer spielen durften. Ich hatte dabei immer Angst und hab mich in die hinterste Reihe gestellt."

    Sendedatum

    "Für den Ernstfall" am Sonntag, 7. September 2008 um 22 Uhr im ZDFdokukanal.

  2. Brasilianer sollen ihre privaten Waffen abgeben und damit eine "Kultur des Friedens" schaffen

    In Brasilien sterben Jahr für Jahr mehr als 34 000 Menschen durch Schüsse, ob bei Bandenkriegen in den Armenvierteln, Überfällen oder bei ausgearteten Familienstreitereien, die dort häufig mit der Waffe beendet werden. Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch spricht sogar von insgesamt 50 000 Opfern durch Gewalt in Großstädten. Die Zahl ist höher als die der Zivilisten, die pro Jahr im Irak getötet werden. Deswegen hat die brasilianische Regierung nun eine Kampagne gestartet, um die Zahl der Feuerwaffen zu reduzieren. Wer seine Pistole oder sein Gewehr abgibt, bekommt je nach Kaliber zwischen 60 und 185 Dollar und muss keine Strafverfolgung befürchten.

    Justizminister Tarso Genro hofft, dadurch 300 000 Waffen aus dem Verkehr ziehen zu können. Er wolle, sagt er, eine "Kultur des Friedens", schaffen. 28 Millionen Dollar will er sich die Aktion kosten lassen. Tatsächlich gibt es in Brasilien aber eher einen ausgeprägten Waffenkult, beklagt die Nichtregierungsorganisation Viva Rio, die erfolglos für härtere Gesetze kämpft. Wer über 25 ist und ein Führungszeugnis vorlegt, kann eine Waffe im Prinzip problemlos erwerben. Bei einer Umfragen gaben 57 Prozent an, ohne Waffe fühlten sie sich schutzlos dem Verbrechen ausgeliefert.

    2005 versuchte die Regierung des Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva, das Waffengesetz zu verschärfen. Vorsichtshalber hielt er vorher eine Volksabstimmung ab. Die Frage, ob der Verkauf von Waffen an Privatleute verboten werden solle, beantworteten 64 Prozent mit Nein. Menschenrechtler und Künstler wie der Sänger Chico Buarque hatten sich für das Verbot starkgemacht, Wortführer der Gegner war das angesehene politische Magazin Veja. Sein Argument: Der Staat sei nicht in der Lage die Bürger zu schützen. Außerdem kauften Gangster Waffen nicht im Laden. Den Schmuggel könne ein Gesetz nicht unterbinden. Viva Rio schätzt, dass fast fünf Millionen illegale Waffen im Land im Umlauf sind. Brasilien hat eine der größten Waffenschmieden der Welt, die Lobby ist stark. Knarren im Alltag sind Brasilianer von Kindesbeinen an gewohnt. Laut einer UN-Studie hat ein Drittel der Kinder in der Schule schon mal eine scharfe Waffe zu Gesicht bekommen.

    Das Problem existiert in vielen Teilen Lateinamerikas. In den früheren Bürgerkriegsländern Mittelamerikas etwa gehören Waffen zum Straßenbild. In Guatemala sitzt fast auf jedem Cola-Laster ein Wächter mit einer Pumpgun. Nicht wenige Wachleute zweckentfremden ihre Waffen nachts und konvertieren zu Verbrechern, schaffen also selbst die Nachfrage für das boomende Geschäft mit der privaten Sicherheit. Dem Staat als Schutzmacht traut kaum noch jemand etwas zu.

    In Nicaragua bekommt man sogar alte Flugabwehrraketen sowjetischer Bauart problemlos auf dem Schwarzmarkt. Eine Rückrufaktion der Regierung brachte nur einen Teilerfolg. Ein Veteran, der heute Fotograf einer nicaraguanischen Tageszeitung ist, erzählt, er habe 1990 zu Kriegsende sieben Kalaschnikows zu Hause gehabt. Fünf habe er abgegeben, zwei aber behalten: "Man weiß ja nie."

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  3. Frankfurt. Der Blutfleck auf den Fliesen eines gepflegten Kleingartens zeugt von den dramatischen Ereignissen des frühen Montagmorgens. Ein Einbrecher (23) ist bei einem Gerangel mit einem Jäger in der Anlage des Kleingartenvereins Niddaufer (Ginnheim) von einem Revolver-Schuss getötet worden.

    Der 48 Jahre alte M., Jäger aus Oberursel, hatte den wohnsitzlosen Deutschen, der der Polizei bereits durch mehrere Kleindelikte aufgefallen war, gegen 4.20 Uhr auf frischer Tat ertappt. Zusammen mit seinem 20 Jahre alten Begleiter, einem angehenden Jäger, kehrte er gerade vom angrenzenden ehemaligen Bundesgartenschau-Gelände zurück. Sie hatten die Jagd beendet und waren nach Erkenntnissen der Polizei auf dem Weg zum Parkplatz, wo die beiden ihr Auto abgestellt hatten. Plötzlich hörten die Männer das Klirren einer Scheibe aus der Gartenanlage und entdeckten den Einbrecher, der gerade in eine Gartenhütte eingestiegen war. Bei dem Versuch, den Mann zu stellen, kam es zu einem Gerangel. Dabei löste sich ein Schuss, der den Mann tödlich verletzte. Einzelheiten waren zunächst unklar. Die Leiche wurde zur Obduktion an die Gerichtsmedizin überstellt. Die Ermittler gehen von einem Unglück aus.

    Stille liegt am Montagmittag über der Kleingartenanlage. Nur wenige Gärtner lassen sich blicken. Zu tief liegt der Schock. Der Pächter des kleinen Lokals will nicht über die schrecklichen Ereignisse sprechen. Nur so viel, dass es immer mal wieder Einbrüche gebe. Ein Gartennachbar, der seinen Namen nicht nennen möchte, sagt, dass «hier oft eingebrochen wird». Zumeist bleibe es bei kleineren Schäden für die Betroffenen. Bei ihm selbst wurden vor drei Monaten zwei Flaschen Wein entwendet, das Türschloss war natürlich zerstört. Die Versicherung habe nur gesagt, dass Weinflaschen nicht in einer Gartenhütte aufbewahrt werden dürfen.

    «Einbrecher finden hier ideale Bedingungen.» Denn das ehemalige Gelände der Bundesgartenschau macht es Dieben leicht, sich im Dunkeln unerkannt auf das Areal des KGV Niddaufer zu schleichen. Und normalerweise können sie in Ruhe ihr Unwesen treiben und unentdeckt wieder verschwinden. Damit hatte wohl auch der junge Mann gerechnet, als er am frühen Montag einbrach. Ein tödlicher Irrtum. Der Nachbar erzählt, dass der Jäger sich wohl noch in seinem Kleingarten aufgehalten hatte und dort die Geräusche hörte. Es sei durchaus üblich, dass sich der Jäger anschließend in seinem Garten schon auf den Morgen vorbereite, erste Arbeiten erledige. Die Tür des Gartens steht mittags weit geöffnet, ein Fahrrad ist dort abgestellt, Papiertüten liegen herum, als ob jemand alles hat stehen und liegen lassen.

    Dass der Kleingärtner einen Revolver bei sich hatte, sei nach Auskunft eines Polizeisprechers nicht ungewöhnlich. Jäger benötigten die Waffe für einen Fangschuss. Bei ihren Ermittlungen sind die Beamte noch auf vier weitere Hütten in der Kleingartenanlage gestoßen, in denen eingebrochen bzw. versucht wurde einzubrechen. Derzeit gehe die Polizei davon aus, dass es sich um den gleichen Täter handelt, so dass er sich vermutlich längere Zeit auf dem Gelände aufhielt. Näheres müssen die weiteren Untersuchungen ergeben.

    Werner Schütz, Vorsitzender des KGV, beschreibt den Jäger als freundlichen Menschen, der seine Parzelle ordentlich führt. Am Vereinsleben beteilige er sich dagegen eher nicht. «Ich möchte jetzt aber nicht in seiner Haut stecken.» Der 48-Jährige muss sich wahrscheinlich wegen fahrlässiger Tötung verantworten.

    Für die Stadtgruppe Frankfurt der Kleingärtner sind Einbrüche an der Tagesordnung. «In diesem Jahr haben wir mit vielen Brandstiftungen zu kämpfen», sagt die Vorsitzende Hannelore Dörr. Wertgegenstände würden ja nicht zu holen sein. Der neueste Trend: Leergut mitnehmen. «Das kann leicht in Geld umgesetzt werden.»

    http://www.rhein-main.net

  4. "Wenn einer angreift, sind 150 von uns tot"

    Eine Schule in Texas stattet Lehrer mit Pistolen aus. Die Aufrüstung ist selbst im waffen-vernarrten Amerika umstritten.

    Das Dorf Harrold ist alles andere als der Nabel der Welt. Auch in den Vereinigten Staaten hatte bislang niemand von dem Ort im staubigen und eher eintönigen Norden von Texas je etwas gehört. Einsam liegt die 300-Einwohner-Gemeinde in der kargen Landschaft: Die Trucks auf dem nahen Highway 287, Amerikas Nord-Süd-Ader, donnern ungerührt vorbei, und das Büro des Sheriffs von Wilbarger County liegt 40 Kilometer weit entfernt. Doch genau diese Einsamkeit ist der Grund dafür, dass Harrold jetzt Schlagzeilen macht: Ab sofort nämlich dürfen dort die Lehrer Schusswaffen tragen, um ihre 110 Schüler eigenhändig vor potentiellen Amokläufern und Gewalt zu beschützen.

    "Wir leben rund 30 Minuten weit entfernt von jedem Polizeischutz", schimpft David Thweatt, der oberste Schulaufseher von Harrold, "wenn hier einer angreift, sind schnell 150 von uns tot. Es wäre ein Blutbad." Das bisherige Waffenverbot auf dem Schulgelände liefere die Schüler jedem Gewalttäter wehrlos aus - und wer wisse schon, welche finstere Typen da täglich auf der Autobahn vorbeiführen?

    Charakterprüfung, Waffenschein und ordentliches Training

    Als erster Schulbezirk in den gesamten USA beschloss Harrold deshalb, zum Zwecke robuster Selbstverteidigung ausgewählten Lehrern und Hauswarten das Tragen von Pistolen und Revolver zu erlauben. "Wir sind ein potentielles Ziel", rechtfertigt Thweatt die Aufrüstung, die in den gesamten Vereinigten Staaten Aufsehen erregt hat. "Unsere Schüler ohne Schutz zu lassen, das ist als würde man zu einem bissigen Hund sagen: Fass!"

    Drei Wochen vor Beginn des Schuljahres dürfte der texanische Präzedenzfall in den Vereinigten Staaten eine neue Debatte über Waffengewalt an US-Schulen auslösen. Bisher gilt an fast allen Lehranstalten des Landes ein generelles Waffenverbot. Zudem hatten fürchterliche Attentate wie die Ermordung von zwölf Schulkameraden durch zwei Schüler an der Columbine High School in Littleton/Colorado sowie das Massaker an der Universität von Virginia Tech mit insgesamt 33 Toten im April 2007 dazu geführt, die bestehenden Regeln eher zu verschärfen.

    Anhänger des in der US-Verfassung verbrieften Rechtes auf Waffenbesitz argumentieren hingegen, eben diese Beschränkungen hätten erst eine Welle der Gewalt an US-Schulen provoziert. Genau diese Linie verfolgt auch Schulaufseher Thweatt: "Erst als die Schulen zu waffenfreien Zonen wurden, wurden sie zum Zielgebiet für Typen, die Tote zählen wollen", heißt es mit martialischem Unterton aus Harrold. Zudem würden nur ausgewählte Mitglieder seines Lehrkörpers bewaffnet - nach vorheriger Charakterprüfung, mit Waffenschein und ordentlichem Training.

    Eskalation der Gewalt

    Zumindest den Gouverneur von Texas wissen die Bewohner von Harrold hinter sich. Der Republikaner Rick Perry verkündete bereits im vergangenen Jahr, seine Bürger sollten das Recht haben, ihre Waffen auch in Schulen oder in Kirchen tragen zu dürfen. Lehrerverbände befürchten hingegen, die Bewaffnung des Schulpersonals werde nur eine Eskalation der Gewalt provozieren: "Dies ist eine der miesesten Ideen in der Geschichte der Pädagogik", wetterte Gayle Fallon, die Präsidentin der Lehrervereinigung von Houston. Texas mache sich lächerlich - weltweit.

    Aber Harrold liegt im Trend. Überall in den USA drängen konservative Gruppen darauf, die Waffenverbote zu lockern. An der Universität von Colorado verlangen Studenten, Handfeuerwaffen im Rucksack tragen zu dürfen. Und der republikanische Studentenverband von Florida fordert, ein Gesetz auch auf Schulen und Unis auszudehnen, das im Sonnenstaat seit Juli den Waffenbesitz am Arbeitsplatz gestattet.

    Experten für Jugendgewalt wie Dewey Cornell, Professor an der Universität von Virginia, betrachten den Kulturkampf um die schulische Bewaffnung eher als Verirrung. Statistisch betrachtet sei die Gewalt an Amerikas 119.000 Schulen nicht höher als sonst in der US-Gesellschaft: "In einem Land, wo etwa 200 Millionen Waffen in Umlauf sind, gibt es immer die Möglichkeit für ein Desaster", mahnt Cornell.

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  5. Vier Wettbewerbe, keine Medaille und nicht einmal ein Finalplatz: Die erneute Pleite von Goldkandidatin Sonja Pfeilschifter und das magere Abschneiden von Ex-Weltmeisterin Munkhbayar Dorjsuren und Karsten Bindrich markierte für die deutschen Sportschützen ein schwarzes Auftakt-Wochenende in Peking.

    Die Nervosität ist groß. Und wenn's im Kopf nicht stimmt, hilft gar nix mehr?, sagte Ex-Weltmeisterin Munkhbayar Dorjsuren nach ihrem 24. Platz mit der Pistole: ?Vier Jahre lang interessiert sich in Deutschland niemand für uns Schützen, und dann sind bei Olympia plötzlich alle da. Natürlich ist da der Druck groß.?

    Genau das wurde Weltrekordlerin Sonja Pfeilschifter wieder mal zum Verhängnis. Zum dritten Mal nach 2000 und 2004 war sie als große Favoritin auf das erste deutsche Edelmetall angetreten und stand am Ende auf Platz zwölf erneut mit leeren Händen da.

    ?Mir geht's nicht so gut. Das ist Scheiße halt?, meinte die 37-Jährige, nachdem sie sich vor den Augen einer großen Pressemeute einigermaßen wieder gefasst hatte. Als sich die Tschechin Katerina Emmons zur ersten Olympiasiegerin in China krönte, suchte die weiter medaillenlose ?Super-Sonja? draußen fast hilflos nach Gründen für das neue Kapitel ihrer olympischen Leidensgeschichte.

    Pfeilschifter hofft weiter

    ?Ich war so ruhig und optimistisch?, meinte die mehrmalige Weltmeisterin Pfeilschifter, die die letzten vier Weltcups binnen zehn Tagen gewonnen hatte: ?Ich dachte, diesmal ziehe ich es durch. ? 23 perfekte Zehner lang sah das im Luftgewehr-Vorkampf auch so aus. Doch dann brachte sie die erste Neun - die mit 9,9 nur um einen Zentimeter neben der Zehn lag - völlig aus dem Konzept. Nach den Plätzen fünf (Sydney) und sechs (Athen) verpasste die nur 1,56 Meter große Pfeilschifter diesmal sogar das Finale um einen Ring.?Die Situation bei Olympia wiederholt sich. Sonja war mental nicht so stark?, kommentierte Sportdirektor Heiner Gabelmann: ?Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass sie als ewiger olympischer Verlierer ohne Medaille ihre Karriere beendet.?

    "Irgendwer muss der Siebte sein"

    Pfeilschifter bleibt immerhin noch die Hoffnung auf die zweite Goldchance beim Dreistellungskampf am Donnerstag, während Weltrekordler Bindrich mit einem doppelten Frusterlebnis nach Hause fahren muss. Erst ließ er im Vorkampf die letzte Scheibe fliegen und verschenkte damit die sichere Finalteilnahme, dann konnte er im Stechen auch seine zweite Chance nicht nutzen.?Irgendwer muss der Siebte sein?, meinte Bindrich lakonisch, während David Kostelecky als zweiter tschechischer Olympiasieger gefeiert wurde. Bei Claudia Veddicchio war es der Zeitdruck, der sie in den letzten beiden Schüssen von Finalplatz fünf zurückwarf: ?Natürlich bin ich traurig, aber mir ist einfach die Zeit weggerannt.?

    Die Chinesin Wen Guo gewann Gold für die Gastgeber vor Natalja Paderina aus Russland und der Georgierin Nino Salukwadse - die beiden letzteren sendeten mit einer innigen Umarmung ein Zeichen des Friedens in ihre von kriegerischen Auseinandersetzungen zerrüttete Heimat. Im Luftpistolen-Wettbewerb waren Hans-Jörg Meyer (Wolfenbüttel/21.) und Florian Schmidt (Frankfurt/Oder/38.) beim Triumph des Chinesen Wei Pang chancenlos.Sportdirektor Gabelmann blieben nach einem der schwächsten Starts der Olympia-Geschichte nur Durchhalteparolen: ?Natürlich war das kein Start nach Maß. Aber die Moral ist ungebrochen, und wir haben noch viele heiße Eisen im Feuer.?

  6. Gekleidet in Tarnanzüge, ausgerüstet mit täuschend echten Waffen-Imitaten: In der Gemeinde Malleray (Bern) haben Ende Juli 18- bis 20-jährige Männer bei einem Schulhaus Krieg gespielt. Ein Nachbar ging von Einbrechern aus und alarmierte die Polizei.

    (sda) In der Sekundarschule der Gemeinde Malleray im Berner Jura ist es Ende Juli morgens um 3 Uhr zu einer Situation gekommen, welche laut der Berner Kantonspolizei hätte fatal enden können: Bewaffnete Polizisten stiessen auf Vermummte, die Krieg spielten.

    Ein Anwohner hatte der Polizei gemeldet, er habe aus der Schule verdächtigen Lärm gehört, sehe Schatten um das Gebäude und den Schein von Taschenlampen. Als sich mehrere Polizeipatrouillen bereit machten, die mutmasslichen Einbrecher zu stellen, stiessen sie auf acht junge, in Kampfanzüge gekleidete Männer.

    Glücklicherweise keine brüsken Bewegungen

    Es stellte sich heraus, dass sie in diesem Tenue und mit falschen, aber sehr realitätsnahen Waffen Krieg spielten, wie die Kantonspolizei Bern am Freitag mitteilte. Glücklicherweise habe keiner der 18- bis 20-Jährigen eine brüske Bewegung mit seiner fiktiven Waffe gemacht, schreibt die Polizei weiter. Es sei vorstellbar, dass sich sonst ein Polizist bedroht gefühlt und geschossen hätte.

    Vorsicht bei ähnlichen Spielen

    Die Berner Kantonspolizei ruft nun zur Vorsicht auf. Selbst wenn ein Privater sein Gelände zur Verfügung stelle, seien die Behörden zu benachrichtigen. Wenn solche Spiele durchgeführt würden, müsse das «Spielfeld» klar mit Absperrbändern gekennzeichnet sein. Auch Hinweisplakate könnten nicht schaden. Die Spiele seien zu einer weniger problematischen Tageszeit durchzuführen.

    http://www.nzz.ch

  7. In der Landesforstverwaltung Brandenburg werden bis auf weiteres keine bleifreien Büchsengeschosse mehr eingesetzt. Hintergrund sind Meldungen über unkalkulierbare Rück- und Abpraller mit bleifreier Munition.

    Diese wurden insbesondere von der Deutschen Versuchs- und Prüfanstalt für Jagd- und Sportwaffen e.V. (DEVA) festgestellt. Brandenburg ist das einzige Bundesland, das seine Landesbediensteten seit 2005 per Erlass zum bleifreien Schießen verpflichtet hat und den Einsatz bleifreier Munition in einem Großversuch wissenschaftlich untersucht. Aus der Fürsorgeverpflichtung für seine Mitarbeiter und Jagdgäste wird der Einsatz bleifreier Munition bei der Jagdausübung im Landeswald verboten, bis Klarheit über das Rück- und Abprallverhalten bleifreier Munition besteht.

    Seit dem Erlass im Jahr 2005 wurden in Brandenburg umfangreiche Erfahrungen mit bleifreier Munition gesammelt, die nun weiter ausgewertet werden. Aufgrund der anschließend geführten Diskussion zu bleifreier Munition im jagdpraktischen Einsatz wurde 2006 eine Steuergruppe ?Bleifreimonitoring? eingesetzt. Das gemeinsame Forschungsprojekt hat über einen mehrjährigen Zeitraum tierschutzrelevante, jagdbetriebliche, wirtschaftliche, wildbiologische, waffentechnische und ballistische Aspekte beim Einsatz von alternativer Munition untersucht und mit der Wirkung herkömmlicher Munition verglichen. Nunmehr müssen weitere Untersuchungen folgen, die Aufschluss über das Rück- und Abprallverhalten bleifreier Munition geben.

    Der Erlass zum bleifreien Schießen war am 31. Januar 2005 als zusätzlicher Schutz für Greifvögel ausgegeben worden. Außerdem wurde damals das Jagrecht verändert: Brandenburgs Waidmänner und -frauen wurden angewiesen, den so genannten Aufbruch nach der Jagd so zu beseitigen, dass Greifvögel nicht daran herankommen. Hintergrund waren seinerzeit sich häufende Berichte über Bleivergiftungen bei Greifvögeln. Bei einigen dieser Vögel wurden Geschossreste von bleihaltiger Munition im Magen nachgewiesen. Die Verpflichtung, zum Schutz der Greife den Aufbruch entsprechend zu beseitigen, gilt weiter.

    Quelle: Ministerium für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Verbraucherschutz.

    http://www.niederlausitz-aktuell.de

  8. Die Göttinger Bürger sind schwerbewaffnet: Mehr als 8000 Schusswaffen sind in der Stadt registriert. 2120 Göttinger haben eine Waffenbesitzkarte, sie verfügen über 8122 Waffen. Das hat der Fachdienst Statistik der Göttinger Stadtverwaltung für das Jahr 2007 ermittelt. Dabei handelt es sich um 3132 Kurz- und um 4990 Langwaffen. Statistisch gesehen entfällt daher auf jeden 15. Stadtbewohner eine Schusswaffe.

    Göttingen (hein). Die größte Gruppe unter den Waffenscheinbesitzern stellen die Jäger mit 739 Personen. Sie allein verfügen über 3159 Waffen ? naturgemäß vorwiegend Langwaffen. In Altbesitz von 568 Personen befinden sich 1368 Schusswaffen. Die nächstgrößere Gruppe sind die 541 Sportschützen, die 1386 Waffen besitzen. Außerdem gibt es 228 Göttinger, die insgesamt 596 Waffen geerbt haben ? 365 Lang- und 231 Kurzwaffen.

    Waffensammler hingegen sind nur 28 registriert. Die allerdings verfügen über ein imposantes Arsenal: Sie nennen 1577 Schusswaffen ihr eigen ? und zwar doppelt soviele Pistolen und Revolver wie Langwaffen. Göttinger Sicherheitsunternehmen sind nur spärlich bewaffnet ? bei zwei Unternehmen sind insgesamt 18 Kurzwaffen angemeldet. Kein einziger Göttinger nennt einen Waffenbesitzschein wegen besonderer persönlicher Gefährdung sein eigen.

    Weniger Waffen

    Insgesamt ist die Zahl der in Göttingen registrierten Waffen rückläufig. Im Jahr 2003 waren der Verwaltung noch 8425 Schusswaffen bekannt, ein Jahr später waren es nur noch 7941. Dieser Rückgang kann jedoch mit dem ab April 2003 gültigen Gesetz zur Neuregelung des Waffenrechts zu tun haben, mit der die Bundesregierung unter dem Eindruck des tödlichen Schüler-Amoklaufs von Erfurt versuchte, mit restriktiven Regelungen die Verbreitung und den Missbrauch von Waffen einzudämmen. In den Jahren 2006 und 2007 stieg die Zahl der von der Göttinger Verwaltung registrierten Waffen allerdings wieder leicht an.

    http://www.goettinger-tageblatt.de

  9. Alles was verboten ist wirkt interessant, man denke nur an seine eigene Kindheit oder Jugend PDT_Armataz_01_18

    Wenn man den Kids den Umgang mit der Waffe anständig erklärt und die auch damit beschäftigt wird der Reiz zum Illegalen weniger.

    OK eine Waffe in falschen Händen gibt ein Unglück, aber die Waffe in der Hand eines geübten ist nicht mehr als wenn ein Metzger sein 50 cm Messer in Händen hält, nämlich ein Werkzeug, bei den Waffen eben ein Gerät für Sport.

    Aber in Deutschland wird alles schlimmer dargestellt als es wirklich ist, nur kräftig die Bürger verängstigen. PDT_Armataz_01_19

  10. Werneck (16.06.2008) - Die Pistole, die am Freitag ein Geldtransporterfahrer in einem Wernecker Schnellrestaurant während eines Toilettengangs vergessen hatte, ist am Sonntag wieder aufgetaucht. Ein Montagearbeiter, der sich gerade mit seinem Kollegen auf der Heimfahrt befand und ebenfalls einen Zwischenstopp in der Toilette einlegte, hatte die Waffe an sich genommen, um sie dann der Polizei zu übergeben.

    Wie bereits berichtet, hatte der Sicherheitsmann am Freitagmorgen ein Schnellrestaurant Am Eschenbach aufgesucht, um auf der Herrentoilette ein dringendes Geschäft zu erledigen. Dabei vergaß er seine scharfe Waffe samt zehn Schuss Munition in dem Klo. Als er sein Malheur nach einigen Minuten feststellte und zur der Toilette zurückgekehrte, war die Pistole bereits verschwunden.

    Umfangreiche Suchmaßnahmen der Polizei führten im Anschluss auch nicht zum Auffinden der Waffe. Am Sonntag konnte dann glücklicherweise Entwarnung geben werden. Ein Arbeiter, der zusammen mit seinem Arbeitskollegen auf dem Heimweg von einer Baustelle war, hatte zur fraglichen Zeit am Freitag Rast in dem Gewerbegebiet neben der A 70 in Werneck gemacht. Dabei hatte sein 22-jähriger Kollege ebenfalls die Toilette aufgesucht und ihm danach berichtet, dass er scharfe Munition gefunden habe.

    Nachdem der Montagearbeiter am Sonntag im Internet von dem Fall und dem Zeugenaufruf gelesen hatte, setzte er sich sofort mit der Schweinfurter Polizei in Verbindung und teilte dies mit. Der 22-Jährige konnte danach telefonisch von der Kripo erreicht werden. Dabei gab er auch sofort zu, die Waffe gefunden und an sich genommen zu haben. Da der Filterstädter nicht wusste, dass sich in der unmittelbaren Nachbarschaft eine Polizeidienststelle befindet, nahm er die Pistole zunächst an sich und wollte diese dann am Montag im für seinen Wohnort zuständigen Polizeirevier Filterstadt abgeben.

    Die Kripo Schweinfurt informierte daraufhin umgehend ihre Württembergischen Kollegen, die die Waffe noch am Sonntag abholten. Diese befindet sich nun wieder auf dem ?Heimweg" zu ihrem rechtmäßigen Besitzer.

    http://www.sw-express.de

  11. Waffenlager in Halle (Saale) aufgeflogen

    Flugabwehrkanone und Waffen für mehrere 100.000 Euro sichergestellt

    Eine Flugabwehrkanone aus dem 2. Weltkrieg, über 40 scharfe Waffen, mehrere hundert Waffenteile und mehrere tausend Schuss Munition im Wert von mehreren 100.000 Euro stellten Ermittler in drei Bundesländern in einem seit Februar 2008 laufenden Verfahren wegen Verstoßes gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz (KWKG) u.a. sicher.

    Ausgangspunkt waren Hinweise, dass in Berlin-Wilmersdorf ein 20-Jähriger über eine Internetwaffenbörse Teile einer Schusswaffe erworben hatte. Bei einer Durchsuchung seiner Wohnung im Februar 2007 konnten insgesamt 13 scharfe Kurz- und Langwaffen sichergestellt werden, für die der Beschuldigte keine Besitzerlaubnis hatte. Zudem fanden sich illegale Waffenteile, u.a auch für Waffen, die unter das KWKG fallen. Daraus ergab sich der Verdacht, dass der 20-jährige gelernte Büchsenmacher legale Dekorationswaffen in illegale, funktionstüchtige halb- oder vollautomatische Waffen umbaut und über Internetkontakte veräußert.

    Im Verlauf intensiver Ermittlungen des LKA 443, SG Waffen, erfolgten ab dem 15. April 2008 in enger Abstimmung mit der zuständigen Abteilung für organisierte Kriminalitätsbekämpfung bei der Staatsanwaltschaft Berlin weitere Durchsuchungsmaßnahmen in Berlin, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern.

    Dabei wurden bei einem 45-jährigen Beschuldigten aus Berlin-Treptow neben 20 legalen auch zwei illegale Schusswaffen gefunden, darunter eine voll funktionsfähige Kalaschnikow AK 47. Ebenso wurden rund ein Kilogramm Sprengstoff und verbotene Waffenteile sichergestellt.

    Bei einem 49-Jährigen aus Sachsen-Anhalt wurden in und bei Halle (Saale) neben dessen sieben eingetragenen Legalwaffen 31 illegale Schusswaffen aufgefunden, darunter fünf Maschinenpistolen und sieben Sturmgewehre. Zudem annähernd 200 illegale Waffenteile und ca. 15.000 Schuss Munition verschiedenen Kalibers. In der Garage seines Einfamilienhauses bewahrte der Beschuldigte zudem eine sehr gut erhaltene Flugabwehrkanone (FLAK 38), Kaliber 2 cm aus dem 2. Weltkrieg auf.

    Bei einem 58-Jährigen aus der Nähe von Schwerin in Mecklenburg-Vorpommern wurden u.a. zwei Läufe für eine Flugabwehrkanone und eine Maschinenkanone, jeweils des Kalibers 2 cm sichergestellt.

    Die in dem hier geführten Ermittlungsverfahren gewonnenen Erkenntnisse führten darüber hinaus zur Einleitung weiterer Ermittlungsverfahren, die zuständigkeitshalber an Polizeidienststellen im Bundesgebiet gesandt wurden.

    Insgesamt wurden bei 16 Durchsuchungsmaßnahmen 46 komplette Lang- und Kurzwaffen, 10 demontierte Waffen, 144 illegale Waffenverschlüsse sowie 47 illegale Läufe und insgesamt ca. 17.000 Schuss Munition mit einem Sammlerwert von mehreren 100.000 Euro sichergestellt.

    Gegen drei Beschuldigte ergingen Haftbefehle, die zwischenzeitlich gegen Auflagen außer Vollzug gesetzt wurden. Die Ermittlungen dauern an.

    http://www.halleforum.de

  12. Alzenau (Wasserlos), Landkreis Aschaffenburg: Der Versuch eines Gerichtsvollziehers, bei einem Mann aus dem Alzenauer Stadtteil Wasserlos eine offen stehende Forderung in Höhe von mehreren hundert Euro einzutreiben, hat am Mittwochabend zu einem stundenlangen Großeinsatz der Polizei geführt.

    Der 58-Jährige hatte den Amtsträger und eine unterstützende Streife der Alzenauer Polizei mit einer Waffe bedroht, sich dann im Keller verbarrikadiert und im Laufe der Nacht einen Diensthund erschossen. Ein Beamter eines Spezialeinsatzkommando überwältigte den Mann gut zwei Stunden nach Mitternacht. Verletzt wurde niemand.

    Der Gerichtsvollzieher war am frühen Abend zu dem Haus in der Rhönstraße gekommen, um einen Haftbefehl wegen Forderungen in Höhe von ca. 400 Euro zu vollstrecken. Die Alzenauer Polizei war bereits frühzeitig um Amtshilfe gebeten worden, da Probleme zu befürchten waren. Als der Gerichtsvollzieher und die Polizeibeamten gegen 19:30 Uhr an der Doppelhaushälfte eine offene Kellertüre entdeckten, gingen sie in das Anwesen. Dort standen sie plötzlich dem Hausherrn gegenüber und wurden von diesem mit einer Schusswaffe bedroht.

    Aufgrund der extrem gefährlichen Situation zogen sich Polizei und Gerichtsvollzieher zurück und forderten Unterstützung an. Der Bereich um das Haus wurde weiträumig abgesperrt und die Bewohner der angrenzenden Gebäude aufgefordert, die Wohnungen zu verlassen. Auch eine Straße wurde aus Sicherheitsgründen gesperrt. In der Folgezeit wurde die Alzenauer Polizei von zahlreichen Beamten anderer Dienststellen unterstützt. Die Einsatzleitung übernahm das Polizeipräsidium Unterfranken.

    Auch die Verhandlungsgruppe der Polizei wurde aufgerufen, die relativ schnell mit dem 58-Jährigen in Kontakt treten konnte. Mittlerweile hatte sich bei den Ermittlungen herausgestellt, dass der Mann legal im Besitz mehrerer scharfer Waffen war. Die Rettungsleitstelle hatte sicherheitshalber zwei Rettungswagen, einen Notarzt und einen Einsatzleiter entsandt. Die Feuerwehr Wasserlos stand mit einer Beleuchtungseinheit bereit, um die eingesetzten Kräfte gegebenenfalls zu unterstützen.

    Nachdem die intensiven Bemühungen der Verhandlungsgruppe, den Mann zur Aufgabe zu bewegen, ohne Erfolg geblieben waren, wurde ein Spezialeinsatzkommando aus Nürnberg angefordert. Gegen 23:00 Uhr fiel im Keller des Hauses dann ein erster Schuss. Kurz danach erschoss der 58-Jährige dort einen Diensthund der Polizei und begann, sich in der Folgezeit in seinem Haus zu verbarrikadieren.

    Es folgten weitere intensive Gespräche der Polizei mit dem 58-Jährigen. Allerdings gelang es nicht, ihn zur Aufgabe zu bewegen. Um 02:15 Uhr konnte ein Beamter des Spezialeinsatzkommandos den Mann schließlich im Keller überwältigen. Verletzt wurde niemand. Die Polizei stellte in dem Haus mehrere scharfe Waffen sicher.

    Der 58-Jährige, der einen geistig verwirrten Eindruck machte, wurde zur Dienststelle der Polizeiinspektion Alzenau gebracht. Was mit dem Mann weiter geschieht, entscheidet sich im Laufe des Donnerstags.

    http://revista.de

  13. Hallo Leute, ich hoffe Ihr könnt mir weiterhelfen.

    Also, ich habe einen Bekannten der Betreibt seit etwa 10 Jahre einen Großkaliber Schützenverein und ist auch als e.V im Register eingetragen.

    Als wir uns neulich unterhielten sagte er das weder der Verein noch ein Mitglied in einem Dachverband angemeldet ist !? PDT_Armataz_01_08

    Das wäre zu teuer da sich die Mitgliederzahl zwischen 8 und 10 Leuten bewegte, dem zuständigen SB würde es langen wenn das Mitlglied 12 Monate im Verein ist und die geforderte Trainigszeit eingehalten hat das vom Vorstand bescheinigt werden muss, wie eben vor der Gesetzesänderung wo die Vorstandschaft 2 Kurzwaffen bescheinigen konnten, ist das überhaupt noch zulässig ?

    Jetzt stellt sich mir die Frage, wie bekommen die dann Ihr Bedürfniss für neue Waffen, ich weiß das sich einer von denen vor ca 14 Tage eine neue Pistole im Caliber 44mag kaufte.

    Ich habe auch schon mal irgendwo gelesen das man nicht unbedingt einem Dachverband angehören muss, aber der Verein müsste zumindest einem Dachverband angeschlossen sein ? PDT_Armataz_01_15

    Kann man wirklich einen Eintrag ohne Dachverband bekommen wenn weder das Mitglied noch der Verein einem Dachverband angehört ?

  14. Klasse Regierung, wenn was nicht passt wird einfach das Gesetz oder das Wahlrecht geändert.

    Ich bin auch kein Freund der Linken da doch viele ehemalige Stasi`s drin sind.

    ABER: das Volk wählt seine Volksvetretung, und wenn die Mehrheit des Volks eben die Linken will da sie vieleicht eine bessere Politik machen als die jetztigen " Volksvertretern ", warum soll man denen nicht die Chance lassen ??

    Wenn die Politiker machen können was sie wollen, gute Nacht Deutschland, kommt ein Konkurent, kein Problem, wird das Gesetz geändert, ja wo leben wir eigentlich, das Volk alleine entscheidet von wem Sie sich vertreten lassen wollen !!!!! PDT_Armataz_01_19

  15. Immer mehr Frauen bewaffnen sich. Die Waffenindustrie hat das erkannt und produziert Pfeffersprays in Lippenstiftform oder Elektroschocker im Leopardenlook. Expertinnen raten zum Selbstverteidigungskurs. Eine Recherche zum Internationalen Frauentag.

    Es riecht nach Schweiß. Zehn Männer unterschiedlichen Alters warten im Waffengeschäft Seidler in der Heiligenstädter Straße darauf, bedient zu werden. Das Geschäft ist düster, die Verkaufstheke abgenutzt. In den Glasvitrinen findet sich alles, was das Waffenherz begehrt: Gewehre, Messer in allen Formen und Größen, Pistolen, Schlagstöcke und Fachzeitschriften mit Titeln wie Visier oder Caliber. Ein junger Mann mit zurückgegelten Haaren und Tätowierungen am Hals will einen Schlagstock kaufen. Einer mit Dreadlocks erkundigt sich nach Pfeilen und dazugehörigen Pfeilspitzen. Weit und breit ist keine Kundin in Sicht. Dabei interessieren sich zunehmend Frauen für Waffen ? vor allem zur Selbstverteidigung. Unsichere Zeiten? ?Es ist in Wien nicht mehr so ruhig wie früher?, sagt Heribert Seidler, Besitzer des Ladens. ?Wie man in den Medien hört, steigt die Rate von Verbrechen.?

    Barbara Michalek, Leiterin des Wiener Frauennotrufs, kann zu der Mutmaßung des Waffenhändlers konkrete Zahlen nennen: ?Laut einer europaweit durchgeführten Studie ist jede vierte Frau von Gewalt betroffen, die von dem Partner oder einem ehemaligen Partner ausgeht.? Dass immer mehr Frauen Waffen mit sich tragen, hat sie bisher noch nicht feststellen können. Die Waffenindustrie hat sich trotzdem schon auf die Frauen als neue Klientel eingestellt. In den USA gibt es seit längerem Pfeffersprays in Lippenstiftform, als Kugelschreiber getarnte Taschenmesser oder scharfe Waffen mit rosarot verspielter Hello-Kitty-Verzierung.

    ?Der Lippenstift-Pfefferspray ist in Österreich nicht legal erhältlich?, erklärt Waffenhändler Seidler. Hier seien nämlich versteckte Waffen, also Waffen die vortäuschen, etwas anderes zu sein, verboten. Er bestätigt jedoch, dass auch hierzulande bei Frauen vor allem die Nachfrage nach Pfefferspray groß ist ? und seit einiger Zeit ansteigt. Mit Pfefferspray kann man sein Gegenüber für einige Minuten außer Gefecht setzen oder oft gleich in die Flucht schlagen. Durch das freigesetzte Gas schwellen die Schleimhäute an, das bewirkt das sofortige Schließen der Augenlider für fünf bis zehn Minuten. Hinzu kommt Atemnot, besprühte Hautstellen jucken bis zu einer halben Stunde lang. Pfefferspray darf man ab dem 18. Lebensjahr legal kaufen, im Döblinger Waffenladen gibt es verschiedene Größen und Füllmengen. Unterschieden wird zwischen Flüssig- und Nebelspray. ?Nebelspray ist besser?, sagt Seidler, ?weil der Strahl den Angreifer direkter trifft und weniger von Wind oder Luftstoß beeinflusst wird.? Die ?guten? Sprays kosten zwischen 18 und 30 Euro.

    Neu im Sortiment ist der ?Guardian Angel?, das Pfefferspray 2.0 sozusagen. Es stoppt die mögliche Gefahr auf sichere Distanz. Die flache Sprühwaffe hat zwei Kartuschen mit hochkonzentriertem Reizstoff. Das Antriebssystem beschleunigt den flüssigen Pfefferstrahl auf eine Geschwindigkeit von 145 Stundenkilometern und verhindert, dass dieser durch Wind abgelenkt wird. Die Wirkung tritt unmittelbar ein und hält für ungefähr 45 Minuten an.

    Ein weiteres Frauenverteidigungsgerät im Angebot ist ein Alarmpiepser. Die Besitzerin bewahrt das Gerät in der Handtasche auf. Zieht sie in Gefahrensituationen einen Stift heraus, gibt es einen schrillen Ton von bis zu 130 Dezibel von sich und blitzt Lichtsignale, was die Aufmerksamkeit von Passanten erregen soll. ?Scorpion Personal Alarm? nennt sich die Minialarmanlage für unterwegs und kostet 21,60 Euro.

    Nicht unumstritten sind Elektroschockwaffen, die auch zur Selbstverteidigung eingesetzt werden können. Sie heißen nach dem marktführenden Hersteller aus den USA auch Taser. Die ?harmloseren? Schocker sind ab 18 Jahren erhältlich. Zwei Kontakte erzeugen Stromschläge, die dem Angreifer Schmerzen zufügen. Das Prinzip ist dasselbe wie bei den elektrischen Zäunen auf Almweiden, die die Kühe vom Ausbrechen abhalten sollen.

    Verschärfte Elektroschockvarianten kann man zwar auch legal erwerben, benützen darf sie allerdings nur, wer einen Waffenpass besitzt. Jene Taser, mit denen bis vor kurzem in Österreich Justizbeamte ausgestattet waren (die wegen Protesten von amnesty international jedoch abgeschafft wurden), funktionieren folgendermaßen: Bei Betätigung werden aus einer Kartusche zwei Projektile abgefeuert, an denen isolierte Drähte angebracht sind. Die Drähte übertragen elektrische Impulse von bis zu 50.000 Volt auf den Körper. ?Der entstehende Elektroschock lähmt das Nervensystem und macht bewegungsunfähig?, beschreibt Waffenexperte Seidler die Funktionsweise. ?Das sieht man dann daran, dass die Zielperson zusammenzuckt.?

    Nach demselben Prinzip funktionieren auch die kleinen, handlicheren Taser C2 um 498 Euro, die kürzlich bei der Technologiemesse CES im US-amerikanischen Las Vegas vorgestellt wurden. Ganz aufs neuentdeckte weibliche Zielpublikum abgestimmt, gibt es sie in verschiedenen Farben und Mustern, in Pink, Silber und Babyblau. ?Fashion mit Biss? oder ?Liebst du sie? Schütze sie!? lauten die Werbeslogans für die femininen Selbstverteidigungswaffen. Der Fachkatalog soll auch besorgte Freunde und Ehegatten ansprechen. Elektroschocker als trendiges Lifestyleaccessoire? Eine Variante gibt?s sogar im klassischen Leopardenlook. Verstaut wird das kostbare Gerät in einer Lederhülle mit integriertem MP3-Player.

    Auf die Frage, was er von der Glamourisierung der Waffen hält, reagiert Seidler zunächst mit einem Achselzucken. Später hat er dann doch eine Erklärung parat: ?Die Amerikaner wollen wegkommen vom negativen Waffenimage.? Waffenglamour scheint zumindest bei Hollywoodstars zu funktionieren. So besitzt die US-Popsängerin Paula Abdul etwa einen goldenen 18-Karat-Pfefferspray mit Swarovski-Steinen. Und Schauspielerin Lindsay Lohan ließ sich ihr Tränengasdöschen mit Totenköpfen verzieren.

    Dass bei den Waffen der Frauen der Trend immer mehr in Richtung Glamour geht, bemerkt auch Daniela Lazarevic, Verkäuferin im Waffengeschäft Springer am Graben. Im traditionsreichen Familienunternehmen in der Innenstadt hätten sich Frauen schon mehrmals nach Pfefferspray in hübscheren Spraydosen als den marktüblichen erkundigt. Lazarevic ist überzeugt, dass Angebot und Nachfrage nach speziell fürs weibliche Publikum gestylten Waffen in den nächsten Jahren noch steigen werden. Schon jetzt wollen mehr Frauen als früher Selbstverteidigungswaffen haben. Sieben bis acht Pfeffersprays verkauft sie mittlerweile pro Tag in dem Laden zwischen Parfümerien und Nobelboutiquen. ?Die Frauen haben Angst?, sagt sie.

    Barbara Michalek vom Wiener Frauennotruf ist überzeugt, dass es keinen hundertprozentigen Schutz vor Gewalt gibt. Die Sozialarbeiterin versucht trotzdem, mit ihren Klientinnen Strategien zu erarbeiten. ?Wir raten zu Utensilien, die die Frauen selbst nicht verletzen können, wie die Alarmpiepser. Sie bergen nicht die Gefahr in sich, dass die Waffen gegen die Frauen selber verwendet werden können, wenn sie ihnen der Täter zum Beispiel aus der Hand reißt.? Das Selbstgefährdungsrisiko für die Frauen soll so minimal wie möglich bleiben. ?Wichtig ist für uns zu erarbeiten, wie sich Frauen im Rahmen ihrer Möglichkeiten und Ressourcen sicher fühlen können?, sagt Michalek.

    Zum Schutz vor Gewalt gehören auch spezielle Selbstverteidigungskurse. Dabei stehen die Stärkung des Selbstbewusstseins und das Erlernen von körperlichen Abwehrtechniken im Mittelpunkt. In Wien gibt es ein breites Angebot: Von Kursen mit feministischem Ansatz oder mit Techniken asiatischen Ursprungs, bis zu Schulungen, die von Beamten der Exekutive durchgeführt werden, reicht das Angebot. Die Selbstverteidigungsstunden finden in Frauenzentren, Schulen oder Sporthallen statt.

    Melanie Zeller, Selbstverteidigungstrainerin im Verein Drehungen, bringt ihren Kursteilnehmerinnen bei, sich mit den Waffen des eigenen Körpers zu verteidigen: ?Die Frauen sollen lernen, sich selber zu schützen und abzugrenzen. In den Kursen wird geübt, was sich die Frauen selbst auch trauen. Das kann schreien, sich rausdrehen, rücklaufen oder hinschlagen sein.? Alles Dinge, die einfacher zu erlernen sind als die Handhabung einer Waffe. Frauen, die das Bedürfnis hätten, eine Waffe mit sich zu tragen, seien aber ohnehin in der ?eindeutigen Minderheit?, sagt Zeller. Sie hat beobachtet, dass die Nachfrage nach Selbstverteidigungskursen steigt: ?Frauen sind verunsichert, haben Ängste und möchten durch das Selbstverteidigungstraining gestärkt werden.?

    Dass es beim Training dann ab und zu auch nach Schweiß stinkt, ist weniger verwunderlich als im Waffengeschäft Seidler in der Heiligenstädter Straße. In dem von Männern dominierten Laden ist übrigens mittlerweile auch eine Kundin aufgetaucht ? allerdings nur als Begleitung ihres Sohnes, der ein altes Gewehr überprüfen lassen will.

    http://www.falter.at/web/print/detail.php?id=652

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